Montag, 2. Juni 2014

Lang ist es her

dass von mir ein Lebenszeichen kam. Aber jetzt!
Das ganze hatte leider gesundheitliche, besser krankheitliche, Gründe. Aber, und in diesem Falle Gott sei Dank, gibt es auch in der heutigen Zeit noch Ärzte und Krankenhäuser, bei denen das Wohlergehen und die Gesundheit ihrer Patienten über Gewinnoptimierung geht.
Ich will und brauche hier auf dem Blog weder Mitleidsbekundungen noch eine gesundheitspolitische Grundsatzdiskussion, aber über die ganze Geschichte möchte ich doch ein paar Worte verlieren.
Los ging das ganze Dilemma im März. Ich bekam hohes Fieber, starken Husten und da das, wie es sich gehört, am Wochenende losging, musste ich in die Notfallaufnahme des hiesigen kommunalen Krankenhauses. Dort dreieinhalb Stunden Wartezeit, aber gut, in so einem Zustand ist man ja lammfromm. Dem Arzt, dem ich dann unter die Finger kam, fiel als erstes sehr negativ auf, dass ich mein Unterhemd links herum anhabe. Was ich erst für einen Witz hielt, der meinte es ernst. Dann hatte ich eine anregende Diskussion über die Stelle der Blutentnahme. An der Stelle, nach dessen Statement,"ich nehme da Blut, wo ich meine", wollte ich gehen. Das hat jedoch eine Schwester mitbekommen, die dann die weitere Aufnahme mit mir gemacht hat. Ergebnis der ganzen Untersuchung war, dass ich eine Lungenentzündung hatte. Und schon nach zwei weiteren Stunden hatte ich ein Bett auf einer Station.
Dort hing man mich wegen des hohen Fiebers an einen Tropf nach dem anderen, drei Tage lang und mit strengster Diät. Und am fünften Tag war ich fieberfrei, hustete zwar noch recht heftig, wurde aber entlassen. Ich war froh, dass ich da rauskam. Was man dort angerichtet hatte, trat kurz danach zutage. Bei der Aufnahme hatte ich angesagt und aufgeschrieben, dass ich mit Gichtproblemen zu tun habe, die von den Nieren herrühren. Die tagelangen Infusionen in Kombination mit Gewichtsabnahme haben nämlich einen dauerhaften Gichtanfall von ca. acht Wochen hervorgerufen, immer abwechselnd rechtes Bein, linkes Bein, mit allem was dazugehört. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht so viele Schmerzmittel genommen, wie in der Zeit. An eine vernünftige Bewegung war überhaupt nicht zu denken, und ich glaube, ich war auch recht unleidlich in dieser Zeit. Aber mein lieber Wollfrosch hat das alles toleriert, denke ich jedenfalls.
Irgendwann, so Mitte Mai, ging dann gar nichts mehr. Beim Vorführen der unförmigen Füße bei meiner Hausärztin bekam die einen Heidenschreck und ich eine Einweisung in eine Rheumaklinik in Treuenbrietzen. Und hier hat man mich innerhalb von knapp zwei Wochen wieder auf die Beine gestellt, im wahrsten Sinne des Wortes. Die haben sich gekümmert, medizinisch betreut (was durchaus nicht immer lustig war), physiotherapeutisch bearbeitet, die Schwestern haben sich ein Bein ausgerissen und mich so eingestellt, dass aus einem hinkenden Krüppel wieder ein normal gehender Mensch wurde. Als mich mein lieber Wollfrosch am Sonnabend abholen konnte, hat sie richtig gestaunt, wie es mir geht.
Und auch im Nachhinein muss ich sagen, mit welcher Akribie die Ärzte dort den Bericht an meine Hausärztin verfasst haben, das zeugt von einer ganz andern Einstellung zum Beruf, als das, was ich eingangs geschildert habe.

Und als wir zurückgekommen sind, sind mir fast die Augen rausgefallen, wie sich der Garten verändert hat. Mein Wollfrosch hat sich selbst übertroffen und vor allem selbst überwunden. Alles ist gewachsen und die Schnecken hatten keine Chance, auch nur irgendwas zu fressen.

So konnten wir also gestern ganz entspannt den 26. Jahrestag unseres ersten Dates am ersten Juni 1988 begehen und an die Oder fahren.

Vom Garten hänge ich noch ein paar Bilder ran. Die Beschreibungen können noch etwas warten, meint

der Spatenpauli 

1 Kommentar:

  1. Hallo Spatenpauli,
    das ist ja ein Ding was du da so erzählst. Leider gibt es diese unfähigen Ärzte zu Hauf. Blöd, wenn man so einen gerät.
    Aber zum Glück konnte dir ja jetzt noch geholfen werden.

    Dein Wollfrosch ist super, gut das du sie hast :o)

    Ich wünsche dir erstmal gute Besserung, und freu mich dann wieder über deinen nächsten Gartenbericht.

    Liebe Grüße
    Gnubbel..... die auch seit dem 01.05. in Besitz eines Kleingartens ist :o)

    AntwortenLöschen