Dienstag, 25. Februar 2014

Heute mal... Kochtopfgeklapper

Was ich bisher schamhaft verschwiegen habe, ich weiß auch nicht, ob vielleicht der Wollfrosch auch, ist eines meiner weiteren Hobbys, nämlich Kochen. Also das richtige zur Essenzubereitung (das andere manchmal auch). Allerdings, wenn man das so häufig praktiziert wie ich, wird es schon mehr zur Tagesroutine.
Letztens hat einer der großen privaten Sender eine Studie vorgestellt, in der nachgewiesen wurde, dass immer mehr Männer kochen. Allerdings nur die besonderen Sachen und nur zu besonderen Anlässen. Sicher eine Folgeerscheinung der überbordenden Kochshows im Fernsehen. Leider kann ich damit gar nichts anfangen. Einen Tim Mälzer oder so mal zu sehen, finde ich ganz lustig, aber auf die Dauer kann ich dem nichts abgewinnen.
Es hat auch ganz andere Ursachen mit meiner Kocherei. Zum einen mußte ich schon relativ früh, also so ab 13, mein Essen selber zubereiten (nicht nur meins, sondern auch das für unseren Foxterrier, und meistens gab es für uns das gleiche), weil meine Eltern, wie in der DDR üblich, beide berufstätig waren. Also kam ich als erster nach Hause, und der einzige der mich erwartete, war Hund Kerry. Zum zweiten, dies war ein Gebiet, auf dem mein werter Vater null Ahnung hatte, und das hat mich angefeuert. Und zum dritten, in meinen Großen Sommerferien, die ich immer vom ersten bis zum letzten Tag bei meinen Großeltern verbringen durfte, war das Essen meiner Großmutter ein Highlight. Mann, konnte die kochen! Keine besonderen Gerichte, keine Schnörkeleien, aber das hat immer geschmeckt. 

So ergab es sich, dass ich Kochen gelernt habe. Dabei halfen mir verschiedene Umstände ganz wesentlich. Zum Beispiel war ich während meiner Armeezeit in einer ganz kleinen Truppe mitten in der Pampa. Wann immer es gefragt war, habe ich mich in der Küche zum Dienst gemeldet.

Während meiner Ausbildung in Leipzig hatten wir einen extrem hohen Anteil an ausländischen Studenten. Zur besseren Verständigung wurden wir auch im Studentenwohnheim gut gemischt, so dass ich drei Jahre mit einem Inder das Zimmer teilte. Bis heute eine unschätzbare Erfahrung. Also wurde ich neben ganz alltäglichen Dingen des indischen Umganges miteinander, ich sage nur Kastensystem, auch in die Geheimnisse der indischen Küche eingeweiht. Außerdem wohnten auf der gleichen Etage Studenten aus aller Herren Länder, sogar einen Israeli und einige Nordkoreaner konnten wir aufweisen. Da wir eine große gemeinsame Küche hatten, konnte ich eine Menge lernen.

Mein lieber Wollfrosch hat sich bisher eigentlich nur selten beklagt, aber ich muß bestimmte Grundsätze beachten, als da wären, niemals scharf, keine Paprikaschoten, möglichst keine Milchgerichte (mit der Ausnahme Leinölquark mit Pellkartoffeln), kein Spinat..., mehr fällt mir auf Anhieb nicht ein.
Aber da sie selber eigentlich wirklich gut kochen kann, ist es für mich keine Last, sondern Lust.

Und die Sachen, die ich oben als NoGos beschrieben habe, kann ich alle nächste Woche, wenn Wollfrosch mit bester Freundin auf Achse ist, ausleben. Endlich mal Milchreis, Paprikaschoten und Spinat. Der Wochenspeiseplan steht schon fest.

So, damit soll für heute genug sein, meint

der Spatenpauli

5 Kommentare:

  1. Das sind ja echt erstaunliche Dinge, die da aus dem Garten- und sonstigen Leben zum Vorschein kommen. Immer wieder spannend, Dein Blog zu besuchen, auch wenn ich nicht immer kommentiere. Verfolgen tu ich Dich, immer! :-))))
    Ich beneide Dich um Deine Erfahrungen, die Du mit der indischen Küche machen durftest und wie lecker Du ansonsten kochen kannst, durfte ich ja auch schon erfahren. Für nächste Woche wünsch ich Dir schon mal "Guten Appetit" für Deine sämtlichen NoGos. Beste Freundin vom Wollfrosch wird dann wohl auf die leckeren Dinge wie Milchreis, Paprika und Spinat vorübergehend verzichten müssen :-))
    Viele Grüße
    Inge

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  2. Dieser Inder wurde zu einem richtig guten Freund in jeder Hinsicht. Der hat mich dann nach einiger Zeit auch zu den Treffen der indischen Studentengruppe in Leipzig mitgenommen. Da wurde es dann richtig interessant, auch das Essen. Und alle meine Englischkenntnisse verdanke ich ausschließlich ihm. Wir hatten ganz am Anfang vereinbart, dass auf dem Zimmer grundsätzlich Englisch Umgangssprache ist. Da hat er sich konsequent dran gehalten. So etwas hilft ungemein. Leider ist nach dem Studium der Kontakt abgerissen. Die Einladung, ihn zu besuchen, die dann nach einigen Jahren kam, hat mich dann in der DDR fast zu einem Aussätzigen gemacht. Westkontakte, wie unangenehm...

    Viele Grüße zurück
    Bernd

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  3. Immer mehr Männer kochen - kann ich nur bestätigen. Auch mein Gerd hat mittlerweile viel Spaß daran und kocht immer häufiger. Indisch essen wir beide gern und scharf darf es auch sein.

    Viel Freude beim Weiterkochen und lass Dir die nächste Woche nicht lang werden.

    Liebe Grüsse

    Andrea

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  4. Hallo Bernie,

    Deinen Blog habe ich heute erst bei froggie entdeckt und mich doch gleich mal Verfolger über bloglovin' eingetragen.
    Ich stelle mir das gerade bildlich vor, Du und der Fox... stellt sich nur die Frage: Du vom Teller und er aus dem Napf? Oder beide auch vom selben Geschirr? *gg*...

    Dickes Drückerle vom Niederrhein, Tanni

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  5. Zwei Antworten in einem. Ich wollte keine falschen Vorstellungen wecken, bei uns gibt es ganz normales Essen, heute z.B. Eierkuchen mit Zucker und Butter und dazu Apfelmus.
    Mit dem Fox liegst Du garnicht falsch, aber wenn es für beide Brühnudeln gab, hatte jeder seinen Teller, schon weil wir uns sonst gegenseitig angeknurrt hätten. Bei Hunden ist der Futterneid doch ausgeprägter als bei Katzen. Also die Verbrüderung ging schon recht weit, wie das eben so ist in dem Alter.

    LG Bernd

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